BIM

BIM Workflow in der GEO5 Software

1. Erstellung eines Digitalen Geländemodells (DGM)

Ein Digitales Geländemodell stellt die Oberfläche eines Bauprojekts in Form eines Gitters dar. Dazu werden die Baustellengrenzen benötigt. Die Koordinaten können händisch oder bequem per Datenimport als Texttabelle, Tabellen oder im ODS-Format eingepflegt werden.  

 

2. Direktimport kostenfreier Bohrdaten der Geologischen Landesämter

Seit Mai 2022 besteht die Möglichkeit, vorhandene Bohrdaten direkt ins Programm „Stratigraphie“ zu importieren. Die Eingabe erfolgt in die mittels eines Rahmens festgelegte Geländefläche (oder angrenzende Gebiete), die daraufhin untersucht wird. Die von den Geologischen Landesämtern zur Verfügung gestellten Informationen beinhalten je nach Bundesland unterschiedliche Bohrnummern, Koordinaten, Tiefen. Sie stellen teils unterschiedliche Datenformate bereit, auch die Verfügbarkeit von Schichtenverzeichnissen bzw. weiteren relevanten Feldversuchen kann sich unterscheiden.

 

3. Datenimport von Bohrungen und Feldversuchen als SEP3-Datenformat

Neben den Daten Geologischer Ämter arbeitet unsere Software auch mit Bohrdaten als SEP3-Format ( .accdb oder .mdb). Dabei handelt es sich um eine standardisierte Formatbeschreibung zur Erfassung von Bodenschichten. Die auf diese Weise verfügbaren Informationen lassen sich über die Schnittstelle „SEP3 Importtyp“ unkompliziert ins Programm „Stratigraphie“ einfügen. Dabei können die Daten mehrerer Bohrungen gleichzeitig importiert werden. Das Programm erkennt dabei anhand der Koordinaten, ob innerhalb der Grenzen einer bestimmten Baustelle bereits Bohrungen oder Feldversuche stattgefunden haben – oder eben nicht.

4. Visualisierung von SEP3 Bohrdaten

Die SEP3-Bohrdaten beinhalten umfangreiche Informationen zu den Unterkategorien Stamm-, Schicht- und Messdaten. Deshalb ist es im Programm „Stratigraphie“ möglich, mithilfe einer Schablone die für das jeweilige Projekt relevanten Daten im Bohrprotokoll auszuwählen und als PDF wiederzugeben. Zum Beispiel lässt sich die Spalte „Genese“ mit „Kalkgehalt“ ersetzen.  

 

5.Geologische Landesämter und Behörden, die aktuell das SEP3-Format unterstützen und mit GEO5 kompatibel sind.

Folgende Geologische Landesämter unterstützen aktuell das SEP3 Format: Schleswig-Holstein, Hessen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Berlin.  

6.Import von geologischen Karten

Das Programm „Stratigraphie“ ermöglicht den schnellen Import von geologischen Karten, bei Bedarf können auch andere kostenfreie Karten importiert werden (Hydrogeologische Karten, Bodenkarten, Karten zu Rohstoffvorkommen und Umweltphänomenen sowie jedwede Karte, die der Kunde vorgibt). Für jede zu untersuchende Baustelle stehen detaillierte Karten im Maßstab 1:25.000 auf den Servern der jeweiligen Bundesländern bereit sowie eine geologische Übersichtskarte im Maßstab 1:250.000  auf dem Server der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).  

7.Mittels Applikation, der GEO5 App, lassen sich Feldversuche im Gelände automatisiert ins Programm „Stratigraphie“ importieren (verfügbar im AppStore und Google Play voraussichtlich Ende Sommer 2022)

Alle Feldversuche können automatisch über die mobile Applikation GEO5 App im Feld (auf der Baustelle) ins Programm „Stratigraphie“ eingefügt werden. Das Prinzip ist denkbar einfach: Schon während des Feldversuchs oder direkt im Anschluss daran, werden die Ergebnisse von den mit den Bohrungen betrauten Experten oder der begleitenden geologischen Aufsicht elektronisch erfasst und direkt an die Kollegen bzw. Auftraggeber übermittelt. Dieses Vorgehen ist nicht nur weniger Fehler anfällig als das konventionelle Prozedere, bei dem die Daten üblicherweise vom Papier übertragen werden. Es ist auch erheblich effizienter und spart nicht zuletzt Arbeitszeit. Die Einstellungen der App sind mit den hinterlegten Schablonen verknüpft, und über das Hauptprogramm „Stratigraphie“ individuell und Projekt spezifisch einstellbar.

8.Festlegung von Homogenbereichen

Im Programm „Stratigraphie“ können die festgelegten Homogenbereiche durch das Zusammenfügen von Schichten visualisiert werden. Die bereits definierten Homogenbereiche können auch für das 3D-Baugrundmodell verwendet werden.

9.Attribuierung gemäß Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA)

Die vorhandenen geologischen, hydrogeologischen und geotechnischen Daten können in der Attribuierung visualisiert werden. Darüber hinaus kann die Darstellung um Projekt spezifische Daten erweitert werden, je nachdem, was der Auftraggeber wünscht. So können beispielsweise die Ergebnisse von Langzeitmessungen, Schwankungen der Grundwasserverhältnisse, die Zustände von Brunnen und spezifische Wasseranalysen hinzugenommen werden. Die Attribuierung kann je nach Informationszuwachs in den verschiedenen Planungsstadien erweitert und verändert werden. Möglich werden diese Veränderungen und Anpassungen im Programm „Stratigraphie“ dank der Option „Schablone“, die eine im höchsten Maße spezifische Gestaltung gewährleistet. Je nachdem, was Projekt oder Kunde gerade verlangen.  

10.Fachmodell Baugrund
 Das Programm „Stratigraphie“ hat alle Vorteile eines CAD-Programms, und verfügt außerdem über eine Schnittstelle zu allen geotechnischen Programmen des „Professional Pakets“ der GEO5 Software. Die Vorteile liegen in der automatisierten Übertragung: Nicht nur von Bodenschichten und geotechnischen Parametern, sondern auch von geologischen Profilschnitten. Dabei lassen sich die untersuchten Profilschnitte nach jeder Bauphase unmittelbar nach der Aktualisierung der Untergrundeigenschafften ins Programm „Böschungsbruch“ exportieren, welches die Standsicherheit der Böschungen berechnet und entsprechende Stabilisierungsmaßnahmen festlegt. Das 3D-Baugrundmodell wird im Programm „Stratigraphie“ nach der Empfehlung des Arbeitskreises 2.14 der DGGT erstellt. Als externe Objekte können zum Beispiel Altlasten oder im Boden verbliebene Kampfmittel eingefügt, aber auch geophysikalische Daten, Modelle anderer Projekte oder Bestandsbauwerke können aufgenommen werden.

11.BIM Export (IFC2x3, IFC4)

Das Fachmodell „Baugrund“ lässt sich als IFC2x3 und IFC4 exportieren. Zunächst gilt es, die gewünschten Daten auszuwählen:  Geländeoberfläche, Schnittstellenoberflächen, Boden und Feststoffe (die Schichten als Festkörper), Schnittstellen, 1D-Profile und 2D-Querschnitte, Bodenprofile, alle Feldversuche sowie das Grundwasser und die Grundwasserhorizonte. Im Programm stehen weitere Exportmöglichkeiten als CAD-Datei  (.dwg oder .dxf Dateiformat) zur Verfügung, Land XML (.xml Datenformat) oder als Binärdatei gITF ( .glb).

12.BIM Fachmodell „Baugrund“

Das Modell kann in den BIM Viewer oder in eine IFC unterstützte Umgebung importiert und weiterbearbeitet werden.